11. Geschichte

1. Betriebszeit
Die offizielle Betriebszeit der Deponie Feldreben dauerte von 1918 bis 1957. Chemieabfälle der Basler Chemie-Industrie wurden von 1940 bis 1957 abgelagert.

Erste Hinweise auf einen Kiesabbau finden sich 1918. Der Abbau begann in der Südwestecke des heutigen Deponieareals. In den Folgejahren dehnte sich die Kiesausbeutung langsam gegen Norden aus. 1936 waren Teile der Grube in der Südwestecke vermutlich schon wieder aufgefüllt worden. Spätestens ab diesem Zeitpunkt kam es neben dem Abbau von Kies auch immer wieder zu Auffüllungen oder Umlagerungen von Material.

Bis 1945 bzw. 1948 scheinen die randlichen Bereiche der auf den damals der Ciba bzw. der Geigy gehörenden Parzellen 2939 und 2967 gelegenen Grubenteilen aufgefüllt worden zu sein. In den folgenden Jahren dehnt sich die Grube gegen Osten aus. Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre wurde die Grube mit Aushub- und Bauschuttmaterial verfüllt. Die vollständige Auffüllung der Grube Feldreben wurde bei einer Begehung Ende 1967 festgehalten. Das Gelände der Deponie Feldreben war während der Auffüllung und weit bis in die 60er-Jahre offen und wurde nach dieser Zeit zunehmend überbaut.


2. Grundwasseruntersuchungen
Grundwasseruntersuchungen aus dem Jahr 1957 zeigen für die Grundwasserentnahme beim Pumpbrunnen (21.E.3) eine deutliche Belastung mit Phenolen (0.24 mg wasserdampfflüchtige Phenole pro Liter). Zudem wurde das Wasser als farbig-trübe, mit flockig-weissem Ausfall und starkem Chemiegeruch beschrieben. Die Grundwasserfassung wurde daraufhin während Jahren als Sanierungsbrunnen betrieben, bei dem rund 1 Mio. m3 Wasser pro Jahr gefördert wurde. In der Folge konnte im Pumpbrunnen sowie in den umliegenden Messstellen ein steter Rückgang der Schadstoffbelastung festgestellt werden. Bei der Beprobungskampagne von 1972/73 war der Phenol-Gesamtgehalt auf 0.01 mg/Liter gesunken. Die Untersuchungen ergaben, dass das Pump-Brunnen-Wasser aus schwach verunreinigtem Grundwasser und Rheinwasserinfiltrat besteht. Dies führte zur Annahme, dass Wasser von den Hardwasser Anlagen Richtung Brunnen und die Grube fliesst und nicht umgekehrt. 1993 waren im Pump-Brunnen, aber auch in den umliegenden Pegeln keine Phenole mehr zu messen (Bestimmungsgrenze für Gesamtphenole 0.002 mg/l).

Mit der Probennahme von 1979/81 wurde eine allfällige Verfrachtung von Schadstoffen aus der Deponie Feldreben in Richtung Hard und Birstal anhand der Belastung mit chlorierten Kohlenwasserstoffen untersucht. Insgesamt wurden 30 verschiedene Verbindungen identifiziert, die aber mit drei Ausnahmen durchwegs in einem Konzentrationsbereich unter 1 Mikrogramm/Liter vorlagen. Aufgrund dieser Resultate wurde der Schluss gezogen, dass diese Belastung nur bei den Messstellen im unmittelbaren Umfeld der Deponie im Zusammenhang mit der Deponie steht. Bei den übrigen Messstellen muss dagegen ein diffuser Eintrag (Versickerung von Rheinwasser in der Hard, Auswaschungen aus der Luft) angenommen werden. Eine messbare Verfrachtung von Schadstoffen aus dem Deponiegebiet in Grundwassergebiete, die für Trinkwasser genutzt wurden, konnte somit nicht festgestellt werden.